Alex- du Lappen!

Es ist noch früh. Ich habe bereits gefrühstückt und möchte mich nun euch mitteilen. Ersteinmal zu meinem Frühstück: ich habe diese Apfelringe im Teigmantel voller Liebe zubereitet und zwar nur für mich! Ich wollte mich belohnen für den gestrigen Tag (zu dem gleich mehr).
Ich habe Frühstück gemacht und ihn auf dem Balkon eingenommen. Besonders der Roobois- Orange Tee war super. Total schön und entspannt, denn auch die Luft ist am Morgen so frisch und Stiefmama schlief noch, was heißt, dass ich ganz viel Ruhe hatte.

Außerdem habe ich den gestrigen Tag Revue passieren lassen.

Gestern:
Es ist 07:00 morgens- ich fahre los zu einem sogenannten "Schnuppertag" und Vorstellungsgespräch in einem Fotostudio, wo ich mich für eine Ausbildung als Fotografin beworben habe. Die Fahrt dauerte fast 1 1/2 Stunden, da das Fotostudio es am anderen Ende der Stadt liegt. Dank bsag.de weiß ich wo ich, wie hinkomme.

Um 8:30- sollte mein "Schnuppertag" losgehen und ich stand in der richtigen Straße vor der angeblich richtigen Hausnummer. Doch kein Fotostudio weit und breit. Ich etwas schockiert...hätte am liebsten geheult. Aber ich entschied mich dagegen und rief beim Fotostudio an. Ich sei richtig, müsse nur ca. 15 min noch laufen, denn die Stadt hat zwei mal eine Straße mit der gleichen Hausnummer versehen, wird mir gesagt! Oo, super Start.
Ich war natürlich aufgeregt, habe mich schick gemacht und hatte eine Foto-Mappe dabei mit über 40 Arbeiten.

So gegen 9:00- wurde mir gesagt, dass ich den Auszubildenden hinterher dackeln soll.
Irgendwann, viel später, traf auch endlich der Besitzer und Hauptfotograf vor Ort ein. Und sagte, dass ich den Auszubildenden unter die Arme greifen soll und dass das Studio umgeräumt werden soll. Da ahnte ich noch nichts schlimmes. Aber das was dann kam, war eine reine Frechheit: ich musste den ganzen Tag putzen!
Ich habe mit der Auszubildenden im ersten Lehrjahr umgeräumt, ausgeräumt, weggeräumt und was auch immer. Ich habe gewischt, Kabeltrommeln saubergemacht, gefegt, Betonsteine von A nach B getragen (woraufhin mein schickes Oberteil nicht mehr blau, sondern grau war) und noch einiges mehr.
Außerdem habe ich mich zu Tode gelangweilt.Denn von dem Beruf den ich eigentlich ausüben will, habe ich rein gar nichts gesehen.

Nach der "Putzaktion" konnte ich wenigstens meine Mappe vorstellen und das lief gut, aber ehrlich gesagt ist mir das nun auch egal. Denn ich will zwar dem Unternehmen nichts unterstellen, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie ihren "Frühjahrsputz" immer zur gleichen Zeit im Jahr machen, nämlich wenn die Bewerber sich um eine Ausbildung in dem Hause prügeln. Und ein Unternehmen, das die Gutmütigkeit der Bewerber ausnutzt, entspricht nicht dem was ich mir vorstelle.

Nachdem ich gestern sofort schlafen gegangen bin, kam heute die nüchterne Erkenntnis darüber, dass ich hätte gestern gehen sollen. Neun Stunden putzen für andere (während ich mein eigenes Zimmer vernachlässige) und zu wissen, dass sie einen benutzt haben, ist ätzend.
Und heute bei meinem Frühstück (welches ich wahrlich verdient habe!) dachte ich mir nur: Alex du Lappen!

Aber das wird mir nicht noch mal passieren!